Lewis Hamilton auf den Spuren der goldenen Ära des Rennsports: Der Formel-1-Pilot, der aktuellen Berichten zufolge seinen Vertrag mit Mercedes wohl nicht verlängert, fuhr jüngst im historischen Silberpfeil aus den 50er Jahren den Kurs von Monza ab. Gegen eine Steilwand in der Formel-1 hätte er nichts einzuwenden. Dafür müssten allerdings erst einmal die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden.

von tomislav medak [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons
Dass man sich im Rennsport – und vor allem bei den traditionellen Wettkämpfen – hin und wieder zurück auf die goldene Ära besinnt, ist nicht ungewöhnlich. Vor rund 46 Jahren fand der Grand Prix von Deutschland auf der AVUS in Berlin statt, einem Kurs, auf dem es damals ebenfalls eine Steilkurve gab. Etwa zur selben Zeit konnte man so etwas auch bei den Austragungen in Indianapolis beobachten. Aus Sicherheitsgründen verschwanden die Steilwände aber recht schnell wieder aus der Königsklasse des Rennsports. Nicht wegzudenken sind sie hingegen bei NASCAR-Rennen. Das ist im Übrigen eine Rennsportsparte, die sich hierzulande wachsender Beliebtheit erfreut. Motorvision TV, der Auto- und Motorsport-Sender auf Sky, überträgt die Rennen regelmäßig. Außerdem kann man auf Online-Portalen wie sportingbet.com auf den Ausgang der Rennen die eine oder andere Wette platzieren. Zur Auswahl steht dort zum Beispiel der NASCAR Sprint Cup 2015. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass wir auch in der Formel-1 in absehbarer Zeit eine Rückkehr der Steilwand erleben?

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Formel-1-Reifen und die Steilwand: das Sicherheitsproblem
In dem legendären Mercedes W196 macht Hamilton eine gute Figur. Der Silberpfeil war in den Formel-1-Rennwagen-Saisons 1954 und 1955 das dominierende Modell. Fahrer wie Juan Manuel Fangio und Karl Kling fuhren mit ihm Erfolge ein und machten deutlich, dass eine neue Ära des Motorsports angebrochen war. In scharfen sowie in erhöhten Kurven ließ sich der Wagen nicht aus der Spur bringen. Anstatt der bei Einsitzern üblicherweise freistehenden Räder bekam der W196 nämlich eine Vollverkleidung – damit wurde der Luftwiderstand merklich gesenkt. Das Ganze war natürlich noch relativ schwer und nicht perfekt ausbalanciert. Dennoch war dieses Fahrzeug einer der wichtigsten Impulsgeber in der Entwicklungsgeschichte der Formel-1. Mit diesem Geschoss wagte sich Lewis Hamilton in Monza dann auch in die Steilkurve. Diesen Ausflug schien er sichtlich zu genießen, obwohl er ja eigentlich im heutigen Rennbetrieb wesentlich höhere Geschwindigkeiten gewohnt ist.

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Eine Rückkehr der Steilkurve könnte sich Hamilton unter den richtigen Gegebenheiten durchaus vorstellen. Die Kurven müssten ihm zufolge neu asphaltiert und mit Zäunen versehen werden. Aber ist das Ganze wirklich so einfach? Eine leicht erhöhte Kurve zeichnete sich nämlich mitverantwortlich für einen der größten Skandale in der Formel-1-Geschichte – „Indygate“. Vor dem Großen Preis der USA am 19. Juni 2005 auf dem Indianapolis Motor Speedway wurde in der Steilkurve ein neuer Belag aufgebracht. Selbiger war zu rutschig und musste im Nachhinein mit Rillen versehen werden. Die sieben mit Michelin-Reifen gestarteten Teams fuhren dann am Renntag schon am Ende der Einführungsrunde zurück an die Box. Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten und der (lediglich um neun Grad) erhöhten Kurve hatten die Reifen schon im Training Schwächen aufgezeigt. Dieser Skandal liegt zwar schon ein Jahrzehnt zurück, doch die Wahrscheinlichkeit, dass wir in nächster Zeit einen Kurs mit Steilkurve zu Gesicht bekommen, dürfte nicht nur, aber ganz sicher auch, an Indygate liegen.