Auf den Spuren des berüchtigten Räuberhauptmannes ging es bei der Schinderhannes Classic 2013 erneut durch den dichten Soonwald sowie den bergigen Hunsrück. Am 16. Juni 2013 forderte der Hunsrück-Auto-Club e.V. im ADAC den Teilnehmern dieser Classic Rallye ihr Können in den Bereichen Navigation und Timing ab.
Mit Schnitttabelle und Stoppuhr
Nach unserem Oldtimer-Rallye-Training am Vortag waren wir natürlich heiß darauf unsere neuen Erkenntnisse zum Rallye Sport in die Tat um zu setzen. Das Wochenende war schon lange zuvor von uns gebucht. Bereits bei der Schinderhannes Classic 2012 waren wir am Start und versprachen wieder zu kommen! So ging es dann auch nach der Dokumentenabnahme und einer kurzen Fahrerbesprechung auf die Strecke. Bereits vom Start weg galt es zu rechnen. Anhand einer vom Veranstalter im Bordbuch vermerkten Schnitttabelle mit wechselnden Schnitten hieß es zudem die Stoppuhr genau im Auge zu behalten. Dies hieß natürlich für meine Co-Pilotin hellwach zu sein, denn nebenbei galt es on top uns mittels Chinesenzeichen aus dem Board Buch zu navigieren.
Vom tiefen Soonwald bis zum Idarkopf
Ganz unbemerkt hatten wir so bereits die ersten Kilometer hinter uns gebracht. Über verwinkelte Landstraßen und kleine Orte ging es Richtung Gemünden und geradewegs hinauf in den Soonwald. Dieser bot bereits dem berüchtigten Räuberhauptmann Schinderhannes durch seinen dichten Baumwuchs die verschiedensten Verstecke und die Möglichkeiten des ein oder anderen Hinterhalts. Auf dem weiteren Verlauf der Strecke streiften wir kurz das Kellenbachtal und die Stadt Kirn, bevor es durch das Hahnenbachtal hinauf auf die Höhen des Hunsrücks ging.
Ein Ort voller Einbahnstraßen
Während der beiden Etappen der Schinderhannes Classic 2013 galt es sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag immer wieder im Road Book abgedruckte Würmer zu fahren. Hierbei gilt es auf einer Orts-Karte eingezeichnete Punkte perfekt in der kürzesten Reihenfolge nacheinander an zu fahren. Gefahren nach dem Einbahnstraßen-Prinzip darf hier keine Straße im Plan in der anderen Richtung befahren werden. Um alle eingezeichneten Punkte aber dennoch optimal anzufahren sind hier oft die kuriosesten Routen zu wählen.
Auch Würmer kann man fahren
Das Lösen dieser Aufgaben hört sich nicht nur knifflig an, denn das ist es auch. Die Veranstalter lassen sich hier meist besonders “hinterhältige” Dinge einfallen um die Teilnehmer zu fordern. Der gefahrene Streckenverlauf wird hierbei meist von Zahlentafeln oder auch Schildern mit Buchstaben am Wegrand kontrolliert. Diese Zeichen müssen beim passieren in die Bordkarte eingetragen werden.
Das Lichtschranken-Training endlich anwenden
Nach einer Mittagsrast bei Bundenbach hoch über der Schmidtburg führten uns die Chinesenzeichen im Bordbuch über kleine Hunsrückorte hinauf auf den zweithöchsten Berg im Hunsrück, den Idarkopf. Auf dem Parkplatz des ehemaligen Skilifts galt es einmal mehr einen interessanten Wurm zu lösen, bevor es wieder auf der anderen Seite hinab Richtung Mosel und Flughafen Hahn ging. Eine Sollzeitprüfung mit direkt folgender Schnittprüfung stand an. Eine Aufgabe, auf welche wir uns besonders freuten, da wir das intensive Lichtschranken-Training des Vortags anwenden konnten. Interessant war es nun auch das Verhalten anderer Fahrer zu beobachten und zu analysieren.
Ziel auf dem Schinderhannes Platz in Simmern
Wir ließen die Hunsrückhöhenstrasse links liegen und folgten dem Weg zurück über die Höhen des Hunsrücks Richtung Simmern. Kurz vor dem Ziel paarten die Veranstalter der Schinderhannes Classic noch einmal eine Wurmaufgabe mit einer direkt folgenden Sollzeitprüfung mit 2 Lichtschranken. Absolut genial und dank des Oldtimer-Rallye-Trainings am Vortag eine willkommene Aufgabe zum Schluss. Ab durch den ADAC-Zielbogen auf den Schinderhannes Platz in der sonst für Fahrzeuge gesperrten Fußgängerzone in Simmern.
Schinderhannes Classic 2013 – Finale bei Kaiserwetter
Bei Biergartenwetter und einem ausgiebigen Buffet im Hotel Restaurant Bergschlösschen konnten am Abend alle Teilnehmer den eindrucksvollen Tag ausklingen lassen. Die Schinderhannes Classic 2013 wird als Lauf zur ADAC Mittelrhein Classic Meisterschaft, zur ADAC Classic Meisterschaft Südwest und zum ADAC Classic Cup gewertet. Durch die unterschiedlichen Wertungen war das Feld der Teilnehmer qualitativ hoch gemischt. Um so mehr freute es uns bei der abendlichen Siegerehrung, mit einem 6. Platz in der Gesamtwertung geehrt zu werden. On Top gab es für uns sogar noch den 2. Platz in der Trainingswertung.
Fazit: Die Classic Rallye des Hunsrück-Auto-Club e.V. war wieder einmal eine Teilnahme wert. Schon heute können wir sagen, dass wir auch zur Schinderhannes Classic 2014 wieder an den Start gehen möchten. Ihr werdet MrsOrangina und seine Piloten wohl so schnell nicht mehr los!
Mehr Informationen zu dieser Classic Rallye finden sich auf der Homepage zur Veranstaltung.