Vom 3. bis 5. Oktober 2025 feierte der „Kleiner Preis vom Taunus“ seine Premiere und zog Oldtimerfans, Youngtimer-Liebhaber und Rallye-Enthusiasten an den Start. German MotorKult war mit dem Porsche 911 Carrera 2 mittendrin – ein Wochenende voller Fahrspaß, Spannung und kernigem Oldtimer-Erlebnis.
Kleiner Preis vom Taunus – Freitag: Ankommen, Kennenlernen, Auftanken
Der Freitag startete entspannt, aber voller Vorfreude im Parkhotel am Taunus in Oberursel. Bei einem ersten Get-Together lernten die Teilnehmer sich kennen, erhielten eine Einführung in die Oldtimerrallye in Oberursel und ließen den Tag beim gemeinsamen Abendessen ausklingen. Wer wollte, konnte direkt im Hotel übernachten – perfekt, um frisch für die Rallye am Samstag zu sein.
Spannung bereits beim ersten Briefing: Was erwartet uns da?
Oldtimer Rallye Taunus – Regen, Herbstlaub und Le Jog-Fieber
Nach dem gemeinsamen Frühstück und dem Briefing um 9:15 Uhr startete das erste Fahrzeug um 10:01 Uhr. Das Team von German MotorKult selbst mit Startnummer 8 um 10:08 Uhr. Die Premiere war klein, familiär – unter 20 Teilnehmern, kompakt, aber voller Herausforderungen.
Der Taunus zeigte sich von seiner herbstlichsten Seite: nasses Laub, leichter Regen, kurvige Straßen und ein frischer Herbstmorgen. Nasskalte Bedingungen für diese Oldtimer-Rallye Taunus, die sowohl Geschick als auch Konzentration forderte.
Die Rallye orientierte sich am britischen Vorbild Le Jog, kombinierte aber eigene Ori-Ansätze mit Sollzeitprüfungen. Navigieren, Aufgaben lösen und gleichzeitig auf die Zeit achten – keine Bestzeit-Rallye, aber die Zeit immer im Fokus.
Sollzeiten auf die Minute – nicht auf die Hundertstel. Dennoch…
Kleiner Preis vom Taunus Video – German MotorKult mittendrin
German MotorKult war mit dabei, um von der Premiere des Kleinen Preises vom Taunus direkt aus der Cockpit-Perspektive zu berichten. Das Video ist bereits auf YouTube online und zeigt die spannendsten Momente, die Wertungsaufgaben und das einzigartige Oldtimer-Erlebnis aus nächster Nähe.
Mit einem Klick könnt ihr euch das Video anschauen. Wir freuen uns über ein Abo unseres Kanals “German MotorKult TV” und natürlich über zahlreiche Kommentare unter dem Video – wir lesen gerne mit und kommentieren auch das eine oder andere. Also feel free, habt viel Spaß, schaut euch das Video an und vergesst das Abo nicht!
Screenshot aus unserem Video auf YouTube
Young- & Oldtimer Rallye Hessen – Wertungsprüfungen und Aufgaben
Die Rallye bestand aus drei anspruchsvollen Tagesetappen, bei denen sich die Aufgaben ähnlich gestalteten, aber jede Etappe ihre eigenen Herausforderungen bot.
Die Teams mussten präzise navigieren: entlang von Bächen fahren, über Höhenangaben an markanten Orten vorbeikommen, bestimmte Gemarkungen bewusst liegen lassen oder Richtungen wie „nach Südwesten“ einhalten. Überall auf der Strecke konnten kleine rote Punkte erscheinen, die unbedingt angefahren werden mussten. Gleichzeitig waren die Zeitkontrollen allgegenwärtig – man wusste nie genau, wann die nächste ZK auftaucht. Das sorgte für zusätzliche Spannung. Herbstlaub, nasse Straßen und Verkehr erschwerten das Einhalten der minutengenauen Sollzeiten und forderten die Konzentration der teilnehmenden Teams stark.
Le Jog Einflüsse, Ori-Verbandelungen und Sollzeiten – Kleiner Preis vom Taunus
Die Wertungsprüfungen kombinierten Ori-Elemente mit Sollzeiten. Aufgaben wie Punkte anfahren, Richtungen einhalten oder markante Orte gezielt passieren verlangten von den Teams strategisches Denken, Teamwork und schnelle Entscheidungen. Die roten Punkte und Zeitkontrollen blieben zentrale Herausforderungen: Wer zu früh oder zu spät ankam, kassierte Strafpunkte, die den Gesamterfolg beeinflussten.
Kleines, aber feines Starterfeld beim “Kleiner Preis vom Taunus”
Die Abend- und Nachtetappe führte schließlich in die Dunkelheit und erhöhte die Spannung noch einmal deutlich. Die sogenannten Chinesen-Zeichen ohne Kilometerangaben stellten eine ganz spezielle Aufgabe in der Nacht dar – und der erste „Chinese“ tauchte erst nach 17 Kilometern auf. Man wusste nie genau, wann die nächste Kreuzung kommt. Gleichzeitig mussten die Zeitkontrollen eingehalten werden. Die herbstlichen Bedingungen, die Nässe und die Dunkelheit forderten höchste Konzentration und spiegelten das anspruchsvolle Vorbild der Le Jog-Rallye wider.
Die Kombination aus Ori-ähnlicher Orientierung, roten Punkten, Zeitkontrollen und den äußeren Bedingungen machte jede Etappe zu einem intensiven Fahrerlebnis. Die Rallye war nicht nur eine Fahrt durch den Taunus, sondern ein ständiger Balanceakt zwischen angepasster Geschwindigkeit, zeitlicher Präzision und echter Teamarbeit – ganz im Geist der legendären Le Jog-Rallye.
Michel erklärt im Video, wie gefahren wird.
Rallye Großer Feldberg – Eindrücke der Strecke
330 Kilometer, 46 km/h Schnitt, aber dennoch sportlich und anspruchsvoll. Die Rallye führte rund um den Großen Feldberg, durchs Taunushinterland und über kurvige, idyllische Straßen. Panoramablicke, bunte Herbstlandschaften und historische Fahrzeuge boten eine perfekte Kombination zum Jahresabschluss. Ein echtes Erlebnis: Konzentration, Freude am Fahren und Teamgeist pur.
Am Ende des Tages stand das Team im weißen Porsche auf Platz fünf – und hatte viele Geschichten, kleine Orientierunspannen und interessante Erinnerungen im Gepäck. Trotz des kleinen Teilnehmerfeldes war es extrem spannend und eindrucksvoll, diese Rallye zu fahren. Es waren echte Cracks dabei, Profis, die zahlreiche ORI-Veranstaltungen im Kalender haben – aber auch absolute Neulinge.
Die Bestplatzierten des “Kleiner Preis vom Taunus”
Das Schönste daran: Bei dieser Premiere konnten tatsächlich absolute Neulinge den ersten Platz ergattern, während die erfahrenen Teams etwas weiter hinten lagen. Wir hingegen hatten uns noch zu sehr am klassischen ORI-Sport orientiert. Wir sind die roten Punkte und Aufgaben eher nach dem ORI-Gedanken angefahren – konsequent auf dem direkten Weg – anstatt sie nach der Le Jog-Manie einfach mal rechts liegen zu lassen und einem anderen Weg zu folgen.
Das führte zu einigen amüsanten Strafpunkten: Allein für die vorletzte Aufgabe in der Dunkelheit sammelten wir so saftige 50 Punkte, nur weil wir „etwas zu akkurat“ nach unseren eingefahrenen Gedanken und nicht nach den Spielregeln unterwegs waren. Aber genau diese kleinen „Fehler“ machten die Rallye so charmant und unterhaltsam: Man konnte die Professionalität der Cracks bewundern, die Neulinge überraschten und gleichzeitig selbst über die eigene pedantische Herangehensweise schmunzeln. Am Ende blieb die Rangliste nebensächlich – wichtiger war das gute Gefühl, ein ganz anderes Rallye-Erlebnis in vollen Zügen genossen zu haben.
Stefan Behr begrüßt alle Teilnehmer im Ziel: Geschafft!
Fazit – Premiere gelungen
Die Oldtimer-Rallye „Kleiner Preis vom Taunus“ ist eine Oldtimersport-Veranstaltung, die Sport, Emotion und die Gemeinschaft der Oldtimer-Rallye-Begeisterten perfekt kombiniert. Auf herrlichen Routen durch den Taunus erleben die Teilnehmer ein Event für alle, die Teamgeist, Fahrspaß und Landschaft genießen wollen – aber auch einmal mehr eine echte Herausforderung jenseits der gewohnten Pfade suchen.
Die Rallye ist weder reiner Tourensport noch klassische Ori, sondern eine Veranstaltung, die vielleicht alle Finessen kombiniert und die Teams einmal mehr richtig fordert. Kein Kaffeeklatsch, aber dennoch ohne zu viel Ernst – und genau mit dieser Einstellung kommt man hier am besten ans Ziel. Unterwegs mit Gleichgesinnten, die das Fahren lieben und dem Spieltrieb freien Lauf lassen.
Kopf in der Karte: Der Beifahrer hatte einen anderen Fokus.
Wir von German MotorKult freuen uns schon auf die nächste Ausgabe vom 2.–4. Oktober 2026 – ein Termin, den sich jeder Rallye-Fan vormerken sollte. Hier gibt es mehr Infos dazu: clubrallye.de
